Artikel unter dem Pseudonym Dries Loppe in Das Blättchen, Heft 14/2005 vom 4. Juli 2005 in der Rubrik “Bemerkungen”
Gerhard Schröder ist zweifelsfrei der erfolgreichste Politiker der jüngeren deutschen Geschichte. In einem Monat erreicht er ganz allein, wofür sonst Generationen Jahrzehnte benötigen.
Angela Merkel hat er zur ersten Kanzlerkandidatin gekürt. Ob sie das ein Jahr später so souverän geworden wäre, ist fraglich. Jetzt macht er sie sogar zur ersten Frau im wichtigsten deutschen Amt. Die deutsche Linke hat er so vereint wie nie zuvor in der Bundesrepublik. Und die linke Mittte in seiner eigenen Partei, sonst immer für ein kritisches wie wirkungsloses Wort gut, schwört plötzlich auf ihn Treueschwur über Treueschwur. Ganz nebenbei hat er sich selbst in einen gut gepolsterten Vorruhestand geschickt. Ein kurzer Wahlkampf noch, dann ist es geschafft. Ein wahres Titanenwerk, vollbracht mit genialisch anmutender Leichtigkeit. Gerhard Schröder reichte ein einziges absolut richtiges Wort zur absolut richtigen Zeit: Neuwahlen. Schade nur, dass wir bald ohne ihn auskommen müssen …
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