Marktbeobachtung mit Twitter

Wer Twitter nicht selbst nutzt, der steht meist dem Gewese um die 140 Zeichen langen Nachrichten etwas ratlos gegenüber: “Da kann es ja nur um Belanglosigkeiten gehen.” Doch weit gefehlt. Twitter gewinnt immer mehr an Bedeutung, auch für kleine und mittlere Unternehmen. Über Twitter machen sich Menschen auf Zeitungsartikel, Bilder, Videos, Produkte aufmerksam und sagen ihre Meinung dazu. Tweets, die Kurznachrichten via Twitter, verbreiten sich über viele andere Kanäle weiter, nicht zuletzt als Suchergebnisse auf Google. Durch die Weiterleitung interessanter Tweets (Retweets) können sich Informationen wie in einem Schneeballsystem verbreiten, das zur Lawine wird.

Dabei ist Twitter, wie überhaupt das Web 2.0 vor allem Dialog und weniger Monolog. Wer nur Pressemitteilungen verbreiten will, der kann die Finger von Twitter lassen. Wer bereit ist, mit seinen Kunden in den Dialog zu treten, für den kann Twitter ein wunderbares Instrument sein.

Bevor man sich jedoch selbst äußert, ist es sinnvoll, erst einmal mitzulesen, was andere so twittern. Wer es noch nicht kennt, der ist überrascht, wie viele nützliche Informationen er auf diese Weise erhalten kann. Mit etwas Glück finde man sogar Meinungen über das eigene Unternehmen und zu den eigenen Produkten. Oder zur Konkurrenz und deren Produkten. Oder Anregungen zu ganz neuen Bedarfen und damit Geschäftsmöglichkeiten. Was schreiben die Kunden? Wie ticken potentielle Multiplikatoren? Und und und…

Die Vorteile der Marktbeobachtung via Twitter gegenüber anderen Internetinstrumenten wie z.B. Google Alert bestehen meines Erachtens in der Nähe zum Kunden, in der fortlaufenden Aktualität und in der erforderlichen Konzentration auf das Wesentliche.

Es gibt viele Möglichkeiten des Beobachten, Zuhörens bzw. Mitlesens via Twitter. Für die einfachste und eine der wirkungsvollsten zugleich müssen Sie sich nicht einmal einen Account zulegen. Gehen Sie einfach auf folgende Webseite:

search.twitter.com

Geben Sie Ihren Suchbegriff ein (siehe Bild oben), in diesem Fall ist es “biografie”, und klicken Sie auf “Suche”:

Handelt es sich um eine häufig durchgeführte Suche, so lohnt es sich, die Suche zu speichern. Das geht allerdings erst, wenn Sie einen eigenen Twitter-Account besitzen. Unabhängig davon können Sie die Suche verfeinern. Das sollten Sie unbedingt ausprobieren, denn die einfache Suche führt doch zu sehr groben Suchergebnissen. Unter dem Rädchen rechts oben finden Sie die entsprechende Funktion. Wenn Ihnen der hundertste Tweet zum selben Gegenstand auf die Nerven geht, dann schließen Sie ihn einfach durch bestimmte Begriffe aus. In diesem Fall vielleicht die überaus populäre Biografie von Steve Jobs:

Darüber hinaus bietet Twitter zahlreiche weitere Möglichkeiten, den Markt zu beobachten:

  • Man kann Twitterern folgen, die häufiger zum eigenen Thema twittern.
  • Sehr hilfreich sind zahlreiche Tools, die eine noch bessere Marktbeobachtung erlauben als Twitter selbst. (Dazu mehr in einem weiteren Artikel.)
  • Man kann sich einen Dienstleister nehmen, der diese Marktbeobachtung für einen übernimmt.

Einen Versuch ist es allemal wert.