Social Media Marketing – in meinem Unternehmen?

Gastautor: Klaus-Peter Krüger

Social Media ein Hype? Brauch ich! Ist doch ganz einfach! JA…EINnnnnn!

Gut. Die Frage ob Social Media nur ein Hype, ein Trend ist, kann man heute mit höchster Wahrscheinlichkeit beantworten. Es ist kein Hype oder Trend, es ist eine fester Bestandteil unserer (Medien-) Welt. Wohin es sich entwickelt? Keine Ahnung, werden wir sehen …

Braucht das nun wirklich jeder? Ist es so einfach, wie es so mancher Befürworter sagt?

Also, jeder wird es natürlich nicht brauchen, aber die Gemeinde der Nutzer wird zu Recht immer größer. Und es ist relativ einfach, dort einzusteigen. Aber das war’s dann auch …

1. Denn, wenn man nicht genau weiß, was man hier eigentlich will, wird es schief gehen. “[…] eine Biene beschämt durch den Bau ihrer Wachszellen manchen menschlichen Baumeister. Was aber von vornherein den schlechtesten Baumeister vor der besten Biene auszeichnet, ist, dass er die Zelle in seinem Kopf gebaut hat, bevor er sie in Wachs baut. Am Ende des Arbeitsprozesses kommt ein Resultat heraus, das beim Beginn desselben schon in der Vorstellung des Arbeiters, also schon ideell vorhanden war.” – Karl Marx, Das Kapital. Band 1, MEW 23, S. 193
Ich muss Eingangs meiner Social Media Aktivität wissen, wer meine Zielgruppe ist? Dann muss ich wissen, wie diese Zielgruppe sich im Internet bewegt, was sie dort sucht, was sie will? Und natürlich muss ich für mich definiert haben, was ich hier im Netz  meiner Zielgruppe (folglich der ersten Anworten) anbieten will.

2. Wie beim Autofahren, sollte man wissen, wie es geht. Beim Autofahren macht man seinen Führersschein. Den gibt es im Netz nicht. Aber, Soziale Netzwerke haben natürlich auch Kommunikationsgesetze, die wirken, ob man will oder nicht, ob man darüber weiss, oder eben nicht. Ich habe einige Netzwerker über einen Zeitraum bewusst beobachtet und dann verlernt den Kopf zu schütteln. Die Unbedarftheit Einiger hat für sie selbst Auswirkungen. Der Elephant im Prozelanladen mutet dagegen niedlich an. Ich habe deswegen für mich und andere ein Schema nach dem Kommunikationsmodell von Schulz von Thun gezeichnet.

3. Der Kern von Social Media ist die Interaktion. Mein Lieblingszitat in diesem Zusammenhang stammt von Bertolt Brecht. “Der Rundfunk wäre der denkbar großartigste Kommunikationsapparat des öffentlichen Lebens, ein ungeheures Kanalsystem, das heißt, er wäre es, wenn er es verstünde, nicht nur auszusenden, sondern auch zu empfangen, also den Zuhörer nicht nur hören, sondern auch sprechen zu machen und ihn nicht zu isolieren, sondern ihn auch in Beziehung zu setzen.” (Berthold Brecht in seiner Radiotheorie). Und genau das macht das Web 2.0 heute. Damit aber ist auch verbunden ein “No Go!” für die User: Reine Werbung ist verpöhnt. Die Leute wollen ihre Meinung sagen, wollen mitreden. Der Wutbürger (ein unmögliches Wort, denn es ist der Mitmachbürger) vom Projekt Stuttgart 21 ist ein beredest Beispiel dafür. By the Way: für Politiker gilt das Gleiche: Nur Information und gar Belehrungen sind ebenso “out of time”.

4. Fleißig wie die Bienchen zählt nicht (allein). Quantität ersetzt keine Qualität. Und auch wenn das dialektische Grundgesetz (siehe Friedrich Engels in der “Dialektik der Natur” [MEW Band 20] und im “Antidühring” [MEW Band 20]) des Umschlagens einer gewachsenen Quantität in eine neue Qualität gilt, zählt hier als erstes die Qualität als solche. denn siehe wieder 3. – der Fleiss ohne die notwendige Qualität kann schaden. Also, wenn ich etwas im Netz mache, muss es gut sein.

5, Man muss sich die Zeit für das Netzwerken und das Social Media Marketing nehmen. Es kostet wirklich Zeit, bringt aber dann positive Effekte und kann bei guter Nutzung zu einer höheren Effektivität führen.

(Dieser Artikel wurde angeregt durch einen Blogbeitrag und beruht auf den Thesen von Bernd Geropp in: Social Media Marketing im B-to-B! Hype oder Trend?)