Störenfriede

Gastautor: Klaus-Peter Krüger

Das Thema Viren = Störenfriede kennt man. Von Störenfrieden sind auch die sozialen Netzwerke nicht ausgeschlossen. Die meisten nerven lediglich, viele stehlen Zeit, manche können auch konkreten Schaden anrichten.

1. Trolle
Trolle sind Nutzer, die immer wieder gezielt Diskussionen stören, andere Leute provozieren oder belanglose Sachen schreiben.
Ihre Motivation ist vielseitig: Langeweile, die Gier nach Aufmerksamkeit, die Lust am Unruhe stiften oder simple Rache. Weil sie Reaktionen provozieren wollen, gilt im Umgang mit ihnen der Leitspruch: „Nicht die Trolle füttern.“ Andere User sollen sie also nicht beachten oder auf sie eingehen. In moderierten Foren besteht für die Betreiber zudem die Möglichkeit, Trolle technisch zumindest temporär zu sperren.
Eine ganz besondere Form gibt es bei Twitter. Der Twitter-Troll folgt wahllos anderen Nutzern. Ihm geht es nur um eine große Zahl an Followern. Ein Indiz für einen Twitter-Troll ist, wenn bei einem User die „Follower“-Zahl und die „Following“-Zahl nahezu identisch und beide recht groß sind, also mindestens vierstellig.
2. Fake-Profile
Die vermeintliche Anonymität im Internet verführt dazu, sich eine falsche Identität anzueignen.
Google+ und Twitter kennzeichnen die Profile internationaler Stars mit einem Häkchen in einem grauen oder blauen Kästchen, das neben dem Benutzernamen erscheint. Im Falle Twitters betrifft dies jedoch nur Promis, mit denen der Onlinedienst schon einmal Kontakt aufnahm. Nicht jedes Netzwerk bietet diese Möglichkeit, die Echtheit von Personen zu bestätigen. Da kann es hilfreich sein, auf der offiziellen Homepage der Person, Agentur, Partei oder Band nachzuschauen, ob dort auf offizielle Profile verwiesen wird.
3. Hoax
Lügengeschichten gibt es seit Menschengedenken. Auch im Internet finden sich entsprechend fiktive Nachrichten, die als „Hoax“ bezeichnet werden.
Die Geschichten können dramatisch und beunruhigend sein, damit niemand guten Gewissens die Nachricht in den Papierkorb verschiebt.
Es ist leicht, Geschichten dem Reich der Mythen zuordnen: Meistens reicht es, einzelne Sätze eines Hoaxes in die Maske einer Suchmaschine zu kopieren und die Ergebnisse zu sichten. Häufig diskutieren User vielerorts über die Echtheit der verschiedenen Meldungen – nicht zuletzt deshalb, weil einige Hoaxes seit längerem durch das Internet geistern.
4. Spambots
Tag für Tag landen unerwünschter Spam in den E-Mailpostfächern. Sie werden von Robotern („Bots“) versendet. Auch in sozialen Netzwerken finden sich mittlerweile vermehrt solche aufdringlichen Werbebotschaften.
So gibt es bei Facebook eine besondere Art von Spam, die sich selbst reproduzieren kann: In den Statusmeldungen tauchen dubiose Links zu vermeintlich spektakulären Videos auf, häufig mit dem Zusatz „OMG“ (Internetslang für „Oh mein Gott“). Wenn man den Link anklickt, wird ein Programm gestartet, das auf das eigene Facebook-Profil zugreifen und beispielsweise neue Statusmeldungen verfassen kann.
Dagegen sollen „Captchas“ (Abfrage nach einer  Zahlen-, Buchstaben- und Wortkombination oder einer Rechenaufgabe) helfen, da sie von „Bots“ (Roboter) schwer ausgelesen werden können. Allerdings haben findige Unternehmer einen Weg gefunden: In China und Indien werden Mitarbeiter beschäftigt, die den ganzen Tag über nichts anderes tun, als Captchas zu lösen und Meldungen zu versenden.