Social Media Web als Sucht?

Gastautor: Klaus-Peter Krüger

Wie ich auch, haben sicher einige den Artikel wahrgenommen: Facebook und Twitter: höheres Suchtpotential als Alkohol und Zigaretten (hier die Sächsische Zeitung – online vom 02. Februar), so ähnlich haben auch andere Medien getitelt …). Die Überschrift macht es!

Andreas Trunschke hat hier im Blog schon mal über gute Überschriften und wie man dazu kommt geschrieben: So finden Sie zu einer guten Überschrift für Ihren Blog-Artikel. (Damit hat er ganz nebenbei für sich und auch für mich die Latte dafür hochgehoben: Ob unsere und seine Überschriften den selbst gewählten Anspruch immer (öfter) genügen … :-).) Die zitierte Artikel Überschrift folgt ganz dem Muster einer guten Überschrift und der Lehre, das die meisten Menschen, eben nur die Überschrift lesen.

Wenn man den ganzen Artikel liest, dann relativiert sich die Aussage und man kommt dem Kern der Studie (“Desires and Cravings: Food, Money, Status, Sex“), auf die der Artikel beruht, näher. “Nur zu oft gewinnt das Bedürfnis nach Informationen – sei es für die Arbeit oder zur Unterhaltung – im täglichen Kampf um Selbstkontrolle. Dies zumindest ist die Beobachtung von Forschern, die jüngst verschiedene Bedürfnisse und deren Regulierung im Alltag gemessen haben.” Es geht also nicht um die Verteufelung der o.g. Elemente des Social Media Webs.

Die Social Media Paradigma, welches hinter allem steht, ist alt: Kommunikation in sozialen Gruppen als zentraler Bestandteil der Gesellschaft. (Der Begriff des Sozialen Netzwerkes stammt aus dem 50’er Jahren – da gab es noch kein Internet! Ein Forscher hatte den Begriff für die sozialen Beziehungen in einem skandinavischen Fischerdorf geprägt.) Wir Menschen sind kommunikativ und müssen es auch sein – bei Strafe der Nichterhaltung der eigenen Art. Was sich geändert hat ist die technische Art der Kommunikation.

AUFRUF: Versuchen Sie es mal und kommunizieren sie auf diesem neuen technischen Weg mit. Unser Kunde Wolfgang Ackermann versucht sich hier gerade. Er berichtet mindestens ein mal pro Woche auf seinem Blog von “seiner Baustelle” und das wird automatisch auch auf seiner Facebook-Handwerkerseite veröffentlicht

P.S.:
Und was jetzt gefährlich ist, ist m.E. “nur” das bei manchen Menschen es passieren kann, dass die Internetkommunikation jede andere menschliche Kommunikation verdrängt. Also das virtuelle soziale Netzwerk das einzige Netzwerk für den Einzelnen ist.

“Ich wär so gern dabei gewesen
doch ich hab viel zu viel zu tun
lass uns später weiter reden
Da draußen brauchen sie mich jetzt
die Situation wird unterschätzt
Und vielleicht hängt unser Leben davon ab
Ich weiß es ist dir ernst
du kannst mich hier grad nicht entbehren
nur keine Angst ich bleib nicht all zu lange fern.

Muss nur noch kurz die Welt retten,
danach flieg ich zu dir.
Noch 148 Mails checken
wer weiß was mir dann noch passiert
denn es passiert so viel
Muss nur noch kurz die Welt retten
und gleich danach bin ich wieder bei dir.” (Tim Benzko)

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