Borkwalde weiter auf Wachstumskurs
Langsam nehmen die Pläne der Berlin-Brandenburgischer Flächenentwicklungs GmbH (BBF) für Borkwalde Gestalt an. Deren Geschäftsführer Jesús Comesaña präsentierte auf der Sitzung der Gemeindevertreter erstmals seine Vorstellungen der Öffentlichkeit. In Borkwalde hat die BBF ca. 150 Hektar von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) erworben. Gegenwärtig finden in Absprache mit der Forst auf dieser Fläche Waldpflegearbeiten statt.
Bei der BBF handelt es sich um ein regionales Unternehmen mit 20 Mitarbeitern, das hauptsächlich jedoch im Speckgürtel um Berlin aktiv ist. Das Unternehmen entwickelt Bauflächen und baut u.a. Mehrfamilienhäuser. „Das einzige, was wir nicht machen, sind Einfamilienhäuser“, so Comesaña.
„Wir werden acht bis zwölf Jahre hier im Ort engagiert sein,“ erwartet Comesaña. Als erstes Areal soll ein Gebiet in dem Wald zwischen Bolzplatz und Mehrfamilienhäusern erschlossen werden. Die BBF wird anschließend die Einfamilienhausgrundstücke verkaufen. Die künftigen Bauherren können dann dort ganz nach ihren Vorstellungen bauen. Lediglich eine Holzfassade müssen ihre Häuser entsprechend der Gestaltungssatzung für dieses Gebiet haben.
Auch wenn Comesaña schon eine Skizze präsentierte, bei der um eine private Erschließungsstraße elf Grundstücke zwischen 911 und 1174 Quadratmetern gruppiert sind, weist er ausdrücklich darauf hin, dass die Pläne noch im Fluss sind. Auf den weiteren Bauabschnitten entlang der Ernst-Thälmann-Straße und beidseits des noch zu bauenden Teils des Olof-Palme-Rings können ebenfalls Einfamilienhäuser, aber auch Mehrfamilienhäuser entstehen. Doch noch sind die Planungen dazu nicht in dem Stadium, dass sie öffentlich präsentiert werden könnten. Comesaña dazu: „Das ist wie eine Treppe. Es muss nach und nach passieren.“ Das bezieht er nicht nur auf seine eigenen Pläne, sondern auch auf deren Integration in den Ort.
Auf die Frage von Lothar Schröter (Linke), wieviele neue Einwohner möglicherweise am Ende erwarten sind, rechnet Comesaña vor, dass die Zahl der Neuzugänge realistischerweise zwischen 500 und 800 liegen wird. Dabei ist Borkwalde bereits mit 275,1 Prozent und großem Abstand brandenburgischer Spitzenreiter im Einwohnerwachstum seit der Wende. Das Gemeindegremium und der Investor teilen daher die Hoffnung, dass sich künftig auch ein Einzelhändler im Ort engagieren wird. „Je mehr der Ort zu bieten hat, desto leichter lassen sich die Grundstücke verkaufen“, ist Comesaña überzeugt. Beschäftigen wird man sich in Borkwalde auch mit den zusätzlich erforderlichen Kita-Plätzen. Immerhin werden 40 bis 60 Prozent junge Familien erwartet. Das gilt auch für den anderen großen Investor im Ort, Town & Country. Marion Urban (Notgemeinschaft) hofft andererseits darauf, dass auch die Älteren berücksichtigt werden. Das aber muss gemäß der brandenburgischen Bauordnung jeder berücksichtigen, der Mehrfamilienhäuser baut, beruhigt sie der Geschäftsführer der BBF.