„Borkwalde wäre ohne den Kulturverein ärmer.“
Peter Krüger (63) ist seit über fünf Jahren Mitglied im Kulturverein Zauche e.V. und jetzt Vorsitzender. Er lebt seit 2001 in der Waldgemeinde.
Was hat Sie bewogen, sich jetzt an die Spitze zu stellen?
Das lag nicht sofort nahe. Aber unser Verein ist etabliert, anerkannt und erfolgreich. Da sich niemand sonst für den Vorsitz fand, bestand die Gefahr der Vereinsauflösung. Das wollte ich unbedingt verhindern. Borkwalde wäre ohne den Kulturverein ärmer. Ich selbst bin beispielsweise durch die Mitarbeit am Sommerfest in den Verein gekommen. Auch dieses Fest hätte ohne den Verein nicht mehr wie bisher durchgeführt werden können. Der Fotogruppe Blende 8, die ich lange geführt habe, hätte eine wichtige Stütze gefehlt.
Dass ihre Frau Bürgermeisterin ist und Familie Krüger jetzt wesentliche Funktionen im Ort innerfamiliär regeln kann, ist kein Problem?
Ich habe das vor der Wahl selbst angesprochen, aber niemand sah darin ein Problem. Der Verein hat bisher gut mit der Gemeindevertretung zusammengearbeitet, und er wird es auch weiterhin tun. Außerdem, so einflussreich ist ein Vereinsvorsitzender nun wirklich nicht. Ohne den Vorstand und ohne die Mitglieder bewegt sich nichts.
Wer unterstützt Sie im Vorstand?
Stefan Penzel als Kassenwart und Heidemarie Schink als Schriftführerin.
In welchem Zustand konnten Sie den Verein übernehmen?
Torsten Micklisch, der den Verein vier Jahre geführt hat, hat ihn organisatorisch, finanziell und – wie ich meine – auch inhaltlich gut aufgestellt übergeben. Dafür vielen Dank! Andererseits geht es uns wie vielen Vereinen. Wir brauchend dringend weitere Mitstreiter. Zweiundzwanzig Mitglieder sind für die vielfältigen Angebote eine dünne Decke, zumal langsam auch die Altersstruktur nicht mehr stimmt. Entweder uns gelingt, das zu ändern, oder es wird schwierig, die bisherigen Angebote an die Bürger des Orts aufrecht zu erhalten.
Das wären?
Vor allem das schon erwähnte Kinder- und Sommerfest, dass als Pippi-L.-Fest über den Ort hinaus bekannt geworden ist. Gemeinsam mit der Kirchengemeinde, mit der wir eng zusammenarbeiten, haben wir unsere kleine Dorfkirche zur Kulturkirche entwickelt. Dort finden regelmäßig Konzerte, Kino- und andere Veranstaltungen wie der Herbstbrunch statt. Außerdem die Leseaktion „Borkwalde liest EIN Buch“, die gerade zu Ende gegangen ist. Am 9. September werden wir wieder gemeinsam mit den „Siedlerstuben“ ein Biergartenkonzert anbieten. Für den Winteranfang planen wir einen Besuch im Theater in Dessau. Zur Adventszeit wird es mit unserer Unterstützung sicher wieder ein Konzert im Rahmen des Adventkirchenkalenders geben
Wie wollen Sie mehr Menschen zum Mitmachen bewegen?
Erst einmal wollen wir die Öffentlichkeitsarbeit intensivieren, z.B., indem wir auf die klassischen Medien wie insbesondere die MAZ stärker zugehen. Darüber hinaus wollen wir unseren Internetauftritt modernisieren. Wichtig ist uns, stärker als bisher die Leute direkt anzusprechen. In der letzten Woche hatten wir eine spannende Besprechung zum Kinder- und Sommerfest 2017. Die aktive direkte Ansprache hat da einiges bewirkt. Über andere Vorhaben möchte ich hier noch nicht sprechen. Wir gackern erst, wenn das Ei gelegt ist, wie es in einem russischen Sprichwort heißt.
Ist die größte Borkwalder Kulturveranstaltung bereits in Sack und Tüten?
Das Sommerfest bereitet uns noch einige Kopfschmerzen. Ein Hauptproblem war die Terminfindung. Wir wollen eine Kollision mit Veranstaltungen in den Nachbarorten vermeiden, was angesichts der Vielzahl der Angebote gar nicht so einfach ist. Aber jetzt haben wir einen Termin gefunden, den 01.Juli 2017. Für das Kinderfest sind wir bei dem Treffen in der letzten Woche gut vorangekommen. Am Abend wird es eine Veranstaltung auf dem Astrid-Lindgren-Platz geben, deren Programm jedoch noch nicht festgezurrt ist.