Grüne Wahlkämpferin war in Borkwalde hautnah zu erleben

Annalena Baerbock, die bisher einzige Bundestagsabgeordnete der Grünen aus Brandenburg, setzt im aktuellen Wahlkampf auch auf mutige Formen, die ein tatsächliches Gespräch miteinander ermöglichen sollen. Daher trafen sich am Montag Abend in Borkwalde im Garten von Karin und Michael Luther, beide seit Jahren bei den Grünen, fast zwanzig Borkwalder mit der Politikerin. Neben den Grünen aus dem Ort nutzen auch andere Einwohner die Gelegenheit.

Artikel in der BRAWO

Gesprächsstoff gab es genug. Heribert Heyden erzählte von seinem Norwegenurlaub und wie beeindruckend gut die Sache mit den Elektroautos dort schon funktioniert: „Norwegen ist das Paradies der Elektromobilität; und dabei muss die Bevölkerung auch dort weite Distanzen überbrücken.“ In jedem Dorf gibt es Ladestationen. Daran konnte Baerbock anknüpfen: „Wenn man das politisch will, dann ist es machbar.“ Denkbar ist für sie auch ein Batteriepfandsystem „wie in Singapur“. Insgesamt war man sich in Luthers Garten einig, dass es nicht allein um das Auto gehen kann, sondern insgesamt um eine Mobilitätswende.

Strittiger wurde es bei der Frage nach der Herkunft des Stromes. Nicht alle der Anwesenden wollten den Weg mit Windkraftanlagen im Wald mitgehen. Den Verweis auf fehlende Speichermöglichkeiten konterte die Grüne mit dem Hinweis auf bereits vorhandene Techniken und den fehlenden Anreizen, bessere Möglichkeiten zu entwickeln. Die Brandgefahr hatte sie bisher nicht als gravierend angesehen: „Bisher haben keine Windräder in Wäldern gebrannt.“

Bürgermeisterin Renate Krüger (LINKE) berichtet Annalena Baerbock (GRÜNE) von den Problemen Borkwaldes
Bürgermeisterin Renate Krüger (LINKE) berichtet Annalena Baerbock (GRÜNE) von den Problemen Borkwaldes

Die Borkwalder Bürgermeisterin, Renate Krüger (Linke), nutzte die Gelegenheit, die Waldgemeinde vorzustellen und auf drängende kommunale Probleme hinzuweisen. Dazu zählt sie vor allem die fehlenden Gestaltungsräume für die Gemeinden, insbesondere auch mit Blick auf die Baugesetzgebung: „Eigentlich sollten wir die Planungshoheit haben. Aber die haben wir nicht.“

Baerbaum versprach, sich die Gesetze noch einmal unter diesem Blickwinkel kritisch anzusehen. Außerdem will sie sich hinsichtlich der Brandgefahr durch Windrädern im Wald sachkundig machen. Auf jeden Fall will man im Gespräch bleiben.

Naturgemäß konnte Baerbock an diesem Nachmittag nur wenige Menschen mit ihren Botschaften erreichen. Auch ob sie neue Wähler gewonnen hat, ist offen. Aber der Dialog mit den anwesenden Menschen vor Ort ist ihr jedenfalls gelungen.