Im Einsatz bei Unfällen mit Gefahrgut

Die alten Gefahrgut-Fahrzeuge der Feuerwehr im Landkreis Potsdam-Mittelmark sind ein Viertel Jahrhundert alt. Jetzt werden sie ersetzt. Landrat Wolfgang Blasig übergab zwei neue Gerätewagen Gefahrgut an die Kameraden der Feuerwehren in Teltow und in Bad Belzig. Das sind Spezialwagen mit viel Messtechnik an Bord, um chemische und biologische Substanzen und verschiedene Strahlungen messen zu können und Gefahren zu bekämpfen. Hinzu kommt die Spezialkleidung. Zwölf Anzüge werden auf jedem Fahrzeug bereitgestellt. Entsprechend teuer sind die Fahrzeuge. Beide Fahrzeuge, die rechtlich im Besitz des Landkreises bleiben, kosten zusammen 914.000 Euro. Lange hoffte der Landkreis für beide Fahrzeuge auf eine Förderung durch das Land. Letztlich wurde aber nur ein Fahrzeug mit immerhin 294.000 Euro bezuschusst. „Das ist unverständlich“, findet Kreisbrandmeister Herbert Baier.

Insgesamt ist das viel Geld für die acht Einsätze, die in diesem Jahr bisher gefahren wurden. „Man gibt viel Geld aus, immer in der Hoffnung, dass man es am Ende gar nicht braucht“, meint Blasig dazu. Dabei kann es auch richtig dick kommen. Bisheriger Rekord waren drei Gefahrenguteinsätze an einem Tag, auf den Autobahnen A 2, A 9 und A 10. Der vierte Einsatz mit verschüttetem Teer konnte zum Glück durch die zuständige Autobahnmeisterei selbst beseitigt werden. „Wir hätten auch gar nicht mehr gekonnt. Unsere Kameraden waren am Ende ihrer Kräfte“, berichtet Baier. Schließlich geht es nicht allein um den Einsatz, sondern auch um die aufwendige Nachbereitung der Fahrzeuge und Geräte. Allein 2017 mussten immerhin 30 Anzüge ausgetauscht werden.

Von den neuen Fahrzeugen haben auch die anderen Feuerwehren im Kreis etwas. Im Falle von Teltow können auch die Kleinmachnower und die Stahnsdorfer partizipieren. Von dem Fahrzeug in Bad Belzig profitieren auch Treuenbrietzen, Wiesenburg und Niemegk. Außerdem kümmert sich der Landkreis nicht nur um die Technik, sondern auch um die Ausbildung der Kameraden. „Insgesamt verzeichnen wir da eine stabile Situation“, ist sich Baier sicher. Der Landkreis kümmert sich auch um die Ausbildung der Kameraden an der ABC-Technik. „Das gibt es sonst so im Land nicht“, ist Baier stolz.

Artikel in der BRAWO / Bad Belzig