Brück-Ausbau bleibt Brück-Ausbau

Seit Februar wurde über einen neuen Namen für Brück-Ausbau, eine kleine Siedlung zwischen Brück und Neuendorf, diskutiert. Die Potsdamer Investoren von „Dr. Matthias Lenhardt & Helmut Roling GbR“ hoffen, die aus DDR-Zeiten stammende Neubausiedlung in Brück-Ausbau unter anderem Namen besser vermarkten zu können. Sie wollen die Siedlung mit immerhin ca. sieben Millionen Euro sanieren.

Die Stadtverordneten zeigten sich dem Wunsch gegenüber offen und starteten eine Befragung der Bevölkerung. Schnell machten erste Namensvorschläge die Runde: Neubrück, Am Schlossbusch, Brück-Vorwerk, Brück-Am Zollhaus, Brück-Zollhaussiedlung und Brück-Schlossbusch.

Doch die Bewohner des Gemeindeteils selbst waren einhellig gegen eine Umbenennung, wie Achim Liesecke, Inhaber der dortigen Pension „Am Schlossbusch“, den Stadtverordneten bei ihrer letzten Sitzung mitteilte: „Der Name Brück-Ausbau ist nicht abstoßend. Den kennt jeder, der da gedient hat.“ Letzteres bezog sich auf die nahegelegene Kaserne des Truppenübungsplatzes Brück/Lehnin. Früher wohnten in Brück-Ausbau die Berufssoldaten der Nationalen Volksarmee der DDR, weswegen sich der Volksmund laut Liesecke auch die lästernde Bezeichnung „Stiefel-Ghetto“ hatte einfallen lassen.

Der Stadtverordnete Lothar Koch (SPD), der sich anfangs noch eine Umbenennung vorstellen konnte, berichtete ebenfalls, dass er sich in vielen Vereinen und bei zahlreichen Bürgern umgehört hätte und niemanden gefunden habe, der für eine Umbenennung wäre. Schließlich sprach sich auch die Amtsverwaltung gegen einen neuen Namen aus. Sie gab zu bedenken, „dass ein Name auf der Ortstafel gut lesbar bleiben sollte und die Möglichkeit besteht, dass lediglich die neu entstehende Siedlung unter einem inoffiziellen neuen Namen firmiert, ähnlich wie beim Brücker Wohngebiet Gänsematen“. Dem folgten die Brücker Stadtverordneten einstimmig.