Zehn Kids wollen Borkwalde schöner machen

Sprayen will gelernt sein. Diese Erfahrung machten zehn Kinder und Jugendliche aus Borkwalde am Sonnabend. In einem Workshop probierten sie erstmals den Umgang mit der Sprühdose aus. Ihr großes Ziel ist es, einige der zahlreichen grauen und teilweise beschmierten Telekom-, Trafo- und anderen Kästen in der Waldgemeinde mit eigenen Motiven neu zu gestalten und ihren Ort interessanter zu machen. Die Anregung zu dem Vorhaben kam aus der Arbeitsgruppe Marketing, die sich im Umfeld der Gemeindevertretung gebildet hatte.

Artikel in der BRAWO

Der Borkwalder Sozialarbeiter Stephan Güthoff von Job e.V. hat durchaus selbst einige Erfahrung im Umgang mit der Sprühdose. Aber die Kids konnten nicht nur von seinem Können profitieren. An seiner Seite hatte er mit Denis Schulze-Tech einen wahren Könner seines Faches, der für viele Firmen schon sehr lebensnahe Bilder gesprüht hat. Beide wiesen die Kids nicht nur in die Handhabung der Sprühdosen ein, sondern auch in den notwendigen Schutz. Atemmaske und Handschuhe sind Pflicht.

Bevor es tatsächlich ans Sprühen ging mussten erst einmal Motive gefunden werden, die sowohl den Geschmack der jungen Borkwalder treffen als auch für sie technisch umsetzbar sind. Als erste Vorstellungen einigte man sich unter anderem auf einen Frosch, ein Pokemon (Abkürzung für Taschenmonster) und einen Ballon. Für die von Güthoff und Schulze-Tech vorgeschlagene und schon einmal am Computer entworfene Darstellung der Borkwalder Kirche konnte sich zunächst keiner der Kids erwärmen. Aber aufgeschoben soll nicht aufgehoben sein. Schließlich werden noch viele Motive gebraucht.

Artikel in der MAZ

Bei der Umsetzung der am Computer herausgesuchten Ideen machten dann alle eine Erfahrung, die Schulze-Tech so beschreibt: „Sprayen sieht immer so einfach aus. Ist es aber nicht.“ Von den ersten Versuchen etwas entmutigt, brauchten alle eine halbstündige Erholungspause. Nach und nach fingen alle wieder an weiterzuarbeiten. Die zweiten Versuche sahen dann schon deutlich besser aus. Bis zur Öffentlichkeitsreife soll aber nach diesem ersten Reinschnuppern weiter geübt werden. Immerhin will die Telekom die Entwürfe vorab sehen und abnehmen. Die Sprühdosen für den Workshop kamen übrigens aus der Asservatenkammer der Polizei. Die bei illegalen Aktionen eingezogenen Dosen kommen so einem gemeinnützigen Zweck zugute. Als erstes soll der Kasten am Ortsausgang in Richtung Borkheide neu gestaltet werden.