Lesepaten für Brücker Flüchtlingskinder gesucht

Viele der Kinder aus dem Brücker Asylbewerberheim sprechen schon gut deutsch. Manche dolmetschen für ihre Eltern, denen das Sprachelernen deutlich schwerer fällt. Sie haben aber auch nicht so viele Gelegenheiten dazu wie ihre Kinder in der Schule und auf dem Spielplatz. Doch trotz aller Sprachbeherrschung stockt die Verständigung auch mit den Kindern manchmal unvermittelt. Oft sind es fehlende kulturelle Hintergründe, die den Zugezogenen noch fremd sind. Kathrin Piske vom Flüchtlingshilfeverein „Brück hilft“ sieht das so:

„Für uns erschließen die Namen Hänsel und Gretel einen ganzen Reigen an Geschichten. Für Menschen aus anderen Kulturkreisen sind es nur leere Namen.“

Sie fügt hinzu:

„Für eine gelungene Integration reicht das Erlernen der deutschen Sprache allein nicht. Man muss auch die kulturelle Basis vermitteln.“

Deshalb haben die Leute der Bürgerinitiative die Idee, den Kindern Märchen und andere Kinderbücher vorzulesen. Doch allein werden es die Aktiven, die schon in verschiedenen Projekten engagiert sind, nicht stemmen. Deshalb bitten sie alle Interessierten um Mithilfe:

„Für einen Deutschen ist es nur ein kleiner Schritt, für unser künftiges Zusammenleben jedoch ein ganz wichtiger.“

Piske verweist außerdem auf die Erfahrungen mit den gemeinsamen Spielenachmittagen zwischen Brücker Rentnern und jungen Flüchtlingen. Erst gab es viel Skepsis, dann mochte man es gar nicht mehr missen. Alle hatten Unterhaltung, und die Flüchtlinge lernten nebenbei die deutsche Sprache.

„Wer also Lust auf Vorlesen hat, eine Stunde pro Woche aufbringen kann und selbst etwas zum Gelingen der Integration beitragen möchte, die oder der sollte sich unbedingt bei uns melden“, bittet Piske und erzählt aus eigener Erfahrung: „Man lernt auch selbst dabei.“ Interessierte melden sich bitte unter der E-Mail-Adresse des Vereins: kontakt@brueck-hilft.de.

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