Von Brück nach Bangalore – Ein Lebensjahr für einen gemeinnützigen Zweck

Iruna Müller wird ab August im Rahmen der deutschen Entwicklungshilfe ein freiwilliges Jahr in Bangalore in Indien verbringen, 6000 Kilometer vom heimatlichen Brück entfernt. Wohnen und arbeiten wird sie bei Friends of Camphill India, einer Lebensgemeinschaft von Menschen mit Behinderungen, engagierten Mitarbeitern und jungen Freiwilligen, die das tägliche Leben miteinander teilen. Ein Jahr lang wird sie die „Special friends“ vom Aufstehen bis zum Schlafengehen begleiten.
Müller, gerade achtzehn geworden, ist auf der Suche und weiß doch ganz genau, was sie will. Sie will wissen, wie andere die Welt sehen und sie will selbst die Welt neu sehen lernen. Deshalb arbeitete sie bereits in fünf Monaten auf fünf Bio-Bauerhöfen in Frankreich: „Gegen die Abgeschiedenheit der dortigen ländlichen Gegenden ist Brück sehr städtisch“, berichtet Müller über ihre Erfahrungen. Sie kann jetzt melken, käsen und Weinreben zurückschneiden. Gegenwärtig arbeitet sie in Griechenland, wo sie für einen Reiseanbieter den Gemeinschaftsgarten mit Tieren betreut und das Kinderprogramm unterstützt.

Danach soll sich ein neuer Erfahrungshorizont öffnen. „Dazu habe ich mir das Land mit dem größtmöglichen kulturellen Kontrast zu meinem bisherigen Leben ausgesucht, Indien“, begründet Müller ihren Schritt. „Ich will realistische Einblicke, keine touristischen Reisen.“ Bisher weiß die junge Frau noch wenig über Indien, wie sie sagt. Aber ganz unvorbereitet wird sie nicht gehen. Sie liest viel über das Land, ihre Mutter bietet in dem Planestädtchen Yoga-Kurse an.

Die schon welterfahrene junge Brückerin wird auch nicht allein nach Bangalore gehen. Zumindest in Gedanken und mit einem Internettagebuch will sie viele Menschen mitnehmen. Deshalb wird sie am 17. Juli, 14 Uhr im AWO Ortsverein Brück und 2. August, 19 Uhr im Mehrgenerationenhaus Brück ihr Vorhaben vorstellen: „Im Sommer 2018 werde ich dort über meine Erfahrungen berichten.“

Aber Müller braucht auch die Unterstützung von Freunden, Bekannten und Interessierten. Das Programm „weltwärts“ des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) trägt den größten Teil der 10.000 Euro, die die Hilfe in Indien kosten wird. Der Rest muss aus einem Förderfonds kommen, für den die Freiwilligen solidarisch Spenden sammeln. Müller hat sich viel vorgenommen: „Mein Spendenziel beträgt 3.300 Euro.” Wer ihr helfen will, der findet auf dem Blog der sympatischen Brückerin unter irunainindien.blogspot.de die entsprechenden Angaben.

PS: Mit dem Foto hatte ich richtig Pech. Ich hatte zahlreiche Fotos mit Frau Müller in Brück aufgenommen. Doch dann ging mir zum ersten Mal der Chip kaputt.