Hundertjährige Tradition wiederbelebt

„Zwischen Havel und Fläming“ – Heimatkalender für Potsdam-Mittelmark 2018 soeben erschienen

1913 erschien der erste „Kreis-Kalender für Zauch-Belzig“. Vor 15 Jahren gab es den letzten für Potsdam-Mittelmark. Jetzt ist er wieder da. Die Chronistenvereinigung Potsdam-Mittelmark hat ihn mit finanzieller Unterstützung des Landkreises unter der Überschrift „Zwischen Havel und Fläming“ neu aufgelegt. Das Anliegen ist dasselbe geblieben wie 1913: „… den Kreisinsassen die landschaftlichen Schönheiten ihrer engeren Heimat durch Wort und Bild vor Augen führen, sie mit den historischen Tatsachen vertraut machen, ihnen alte Sitten und Gebräuche überliefern und die Liebe zur Heimat pflegen.“

Heimatkalender Potsdam-Mittelmark, Zwischen Havel und Fläming, Chris Rappaport
Artikel in der BRAWO / Bad Belzig (ähnlich auch in der Brandenburg-Ausgabe erschienen)

In den Jahren des Nichterscheinens scheint sich viel Stoff zum Erzählen angesammelt zu haben. Aus den ursprünglich geplanten 100 Seiten sind stolze 152 geworden sind. Nach Angaben der Herausgeber lagen noch mehr Artikel vor. Das Spektrum der Artikel reicht von einer kurzen Geschichte Potsdam-Mittelmarks über den Wald-Park in Beelitz-Heilstätten, die Geschichte einzelner Dörfer, Kirchen und Menschen bis zu einer bewegenden Familiensaga. Gleich mehrere Artikel beschäftigen sich mit der Nachrichtenübertragung: mit den Türmen in Brück, mit dem Funkerberg in Deetz/Havel und mit der optischen Telegrafie in Preußen. Insgesamt konnten die Regionen des Landkreises abgebildet werden. Natürlich fehlt auch eine Geschichte der herausgebenden Vereinigung nicht, die jetzt immerhin seit über zwanzig Jahren besteht. Es ist übrigens bis heute der einzige derartige Verein im Land Brandenburg.

„Wir wollten unsere Heimat breit darstellen und nicht nur Chroniken“, erklärt Chris Rappaport, einer der Macher des Kalenders, die inhaltliche Breite des neuen Kalenders. Wer mehr zu den einzelnen Themen wissen will, der kann Kontakt zu den Verfassern aufnehmen. Erfreulicherweise ist zu jedem Autor auch dessen E-Mail-Adresse angegeben. Im Gegensatz zu seinem Verläufer von 1913 verfolgt der neue Kalender jedoch weniger „auch praktische Zwecke“. Dank des Internets ist z.B. ein Behördenverzeichnis auch nicht mehr erforderlich. Beigelegt ist lediglich ein Blatt mit den Fest-Veranstaltungen 2018.

Möglich wurde der Kalender durch den Enthusiasmus der Autoren, der Redaktion der Chronistenvereinigung sowie einer Anschubfinanzierung durch den Landkreis. Die Pressesprecherin des Landkreises, Andrea Metzler, „freut sich daher besonders, dass der Kalender jetzt erschienen ist“. Die für das nächste Jahr fest eingeplante erneute Herausgabe eines Heimatkalenders für Potsdam-Mittelmark soll durch den Verkauf des jetzigen Kalenders finanziert werden. Künftig soll der Kalender jeweils zum 1. Advent erscheinen. „Wer dabei sein möchte, der sollte schon anfangen zu schreiben“, wirbt Rappaport. Markus Vette, Mitglied der Chronistenvereinigung, regte an, „künftig Schwerpunkte für die einzelnen Jahre vorzugeben.“

Der Vertrieb stellte die Herausgeber vor ein erhebliches Problem, gibt es doch im Landkreis kaum noch Buchhandlungen. Deshalb wurden u.a. Bäcker, Apotheken und Gaststätten gewonnen, den Kalender anzubieten. Insgesamt ist der Kalender an über 90 Stellen im Landkreis erhältlich. Demnächst soll er außerdem auf einzelnen Adventsmärkten angeboten werden, im Frühjahr auch auf den Spargelhöfen. Wer eines der 2.000 Exemplare ergattern will, der sollte sich daher beeilen. Der Kalender kostet 12,50 Euro.