Genossenschaft mit grünem Herz

Ungefähr zehn Elektroautos gibt es bisher in der Region um Bad Belzig, schätzt Andreas Schiller, der gemeinsam mit Uwe Spahn vom NABU der NaturEnergie Fläming eG vorsteht. Trotzdem setzt die Genossenschaft bereits jetzt auf weitere Ladesäulen im Hohen Fläming. „E-Mobilität und Lademöglichkeiten müssen Zug um Zug wachsen“, ist Schiller überzeugt. Erste Elektroautos brauchen ein Netz an Lademöglichkeiten, und ein dichter werdendes Netz schafft die Voraussetzungen für weitere Elektroautos. Die Genossenschaft, zu deren Genossen auch die Stadt Bad Belzig gehört, will im Fläming ihren Teil zur Energiewende beitragen. Öffentliche Plätze und Schulen sollen, auch mit Förderung durch den Staat, mit Lademöglichkeiten ausgestattet werden. Dabei kommt es Schiller und seinen Genossen nicht nur auf die Ladestationen an, sondern auch darauf, dass deren Strom aus erneuerbarer Energie kommt.

Bisher hat die Genossenschaft bereits vier Photovoltaik-Anlagen geschaffen, die jährlich rund 130.000 Kilowattstunden klimaneutralen Strom erzeugen. Das entspricht dem durchschnittlichen Bedarf von 65 Haushalten. Die Anlage an der Bergholzer Straße speist ins regionale Stromnetz ein. Die Anlagen auf dem Schulkomplex am Weitzgrunder Weg in Bad Belzig und auf der kleinen Grundschule in Dippmannsdorf liefern einen Großteil ihres Stroms direkt an die Bildungs-einrichtungen. Die vierte Anlage versorgt die Albert-Baur-Halle.

Jetzt sollen Energieerzeugung und E-Mobilität gekoppelt werden. „Wir wollen dort, wo wir eine Anlage haben, auch eine Ladestation anbieten“, so Schiller, „die Region soll fit für das Zukunftsthema Elektromobilität werden“. Zu der Solaranlage und der Ladestation kommt deshalb eine Batterie, die die Ladestation versorgt, wenn die Solaranlage wetterbedingt nicht liefert. Sollte die Batterie alle sein, will man auf regenerativen Strom der Bad Belziger Stadtwerke oder von Greenpeace Energy zurückgreifen.

Nach den Erfahrungen mit den bisherigen Anlagen, die seit Jahren stabil und planmäßig sauberen Strom liefern, will die Genossenschaft jetzt wieder investieren. Die Genossenschaft will nicht nur die bestehenden Anlagen mit Speichern und Ladesäulen ausstatten, sondern mit drei neuen Projekten die bisherige Erzeugerkapazität verdoppeln. In einem Beelitzer Ortsteil sollen zwei kleinere Anlagen entstehen, außerdem eine größere auf den Dächern des Arbeits- und Ausbildungsförderungsvereins Potsdam-Mittelmark in Kuhlowitz. Alle neuen Anlagen sollen mit Batteriespeichertechnik und Ladesäulen kombiniert werden. Die Batteriespeicher und die Elektrotankstellen sollen eine „Initialzündung für viele Elektrotankstellen- und Batteriespeicherobjekte“ in der Umgebung von Bad Belzig sein.

Mit diesen Investitionen will die NaturEnergie Fläming eG ihre Rentabilität weiter steigern. Nach einem Aufnahmestopp in der letzten Zeit sucht sie für Ihre Investitionen jetzt wieder Investoren. „Legen Sie Ihr Geld nachhaltig an und zeichnen Sie Anteile bei ihrer regionalen Bürger-Energie-Genossenschaft“, wirbt Schiller. Wer Interesse hat, der findet unter http://www.naturenergieflaeming.de/ mehr Informationen. Künftig kann sich die Naturenergie Fläming übrigens vorstellen, auch in Biomasseheizkraftanlagen und Blockheizkraftwerke zu investieren oder ein Bürgerwindrad zu errichten.

Artikel in der BRAWO / Bad Belzig
Photovoltaik Grundschule Dippmannsdorf
Grundschule Dippmannsdorf